Reaktionen zu „Die Zertrennlichen“

Neuburger Rundschau / Augsburger Allgemeine, 04.03.20
Unbedingt sehenswert
Entzückend anzuschauen ist, wie sich eine Kinderliebe entwickelt zwischen zwei Vereinsamten, die sich in Träumereien flüchten, Sabah als Sioux-Indianerin, Romain als Cowboy, und wie sie neugierig aufeinander sind, statt den Vorurteilen der Eltern zu folgen. Dieses kindgerechte Lehrstück gegen Rassismus hat, das ist gut so, kein Happy End, es geht nach 50 Minuten melancholisch zu Ende. Julia Krachts Inszenierung, in geglückter Abstimmung mit Ausstattung (Nora Lau) und Musik (Timo Willecke), ist wohltuend zurückhaltend, ohne Effekthascherei, setzt ganz auf die Qualitäten ihrer beiden Darsteller.

Donaukurier, 21.02.20
Timo Willecke hat für das Stück die Musik komponiert, und auch die klingt sehr cineastisch. Wenn man die Augen zumacht, könnte man das Stück auch wie ein Hörspiel genießen.

Reaktionen zu „Der Räuber Hotzenplotz“

Frankfurter Allgemeine Zeitung, 25.11.19
Na gut, so genau darf man die Reime nicht anhören. „Die Nase voller Rotz, der Räuber Hotzenplotz“ oder so ähnlich singen die Bänkelsänger. Der Bänkelgesang passt prima zu Otfried Preußlers Räuber-Atmosphäre, die schon vor 55 Jahren bewusst retro war. Nur dass die Bänkelsänger, mit Glitzerleibchen und schwarzen Strumpfhosen (Kostüme Elena Gauss) so gar nicht in historische Rollenbilder passen. Und wenn sie dann im Graben Musik machen (Timo Willecke, Lucas Dillmann, Fabrice Kuhmann), sind Zirkusanklänge genauso dabei wie Rap. Und es wird Theremin gespielt, was herrliche Effekte macht. Und gezaubert wird in diesem „Hotzenplotz“ nicht zu knapp.

Darmstädter Echo, 14.11.19
Timo Willecke hat die Musik zur Aufführung geschrieben, die mal düster klingt wie Tom Waits, mal den Drehorgelton des Jahrmarkts anschlägt. Das passt gut, denn Weiss erzählt die Geschichte als würde eine reisende Theatertruppe gerade mit der Kasper- und Räubergeschichte gastieren.

 Reaktionen zu „Die Brüder Löwenherz“

Frankfurter Rundschau, 15.05.19
Unter der Regie von Dirk Schirdewahn und in der Ausstattung von Lerena Díaz Stephens und Jan Hendrik Neidert ist „Brüder Löwenherz“ eine kompakte, geradezu ökonomische Szenenabfolge, aber mit eingestreuten Knüllern. Das Riesenglubschauge. Der gestreifte Trötenmann. Der gesichtslose Unhold Tengil. Dazu die Blockbustermusik von Timo Willecke.

Wiesbadener Kurier, 14.05.19
Mit der Aufführung dieser großartigen Mutmachgeschichte schafft es das Junge Theater, sich inmitten der Medienvielfalt zu positionieren, die den Alltag der Kinder umgibt. Für zwei Stunden wird die Welt der Handys, Playstations und Computerspiele ausgesperrt, um sich mit bitter-süßer Lebensrealität in Traumbildern auseinanderzusetzen, von warmherziger Musik (Timo Willecke) begleitet. Das Publikum von morgen spendet begeistert Applaus, ihre erwachsenen Begleiter ebenfalls.

Reaktionen zu „Momo“

Frankfurter Neue Presse, 22.11.18
Ins kosmische Funkeln hinein bringt die Live-Musik von Timo Willecke modernen Pep. Die Kunden am Schnellimbiss zucken nervös dazu, die grauen Herren tauchen aus Löchern in ihren Stufen auf und ins Verderben hinab. Am schrillsten jedoch ist der Auftritt der sprechenden Puppe Bibi-Girl, der gruselig und komisch zugleich ist.

Darmstädter Echo, 20.11.18
Der Regisseurin Jule Kracht gelang eine begeisternde Inszenierung von Michael Endes Roman.
Manche Szenen sind von grotesker Komik, etwa der Auftritt der gruseligen, sprechenden Bibi-Girl-Puppe (Katharina Hintzen), die sich Momo als neue Roboter-Freundin andient, oder die hypergestressten, manisch zuckenden Kunden im Schnellrestaurant, die keine Zeit verlieren wollen. Live eingespielte Electro-Beats (Musik: Timo Willecke) liefern einen grandiosen Soundteppich zu diesem Bild, das, so muss man sich eingestehen, von der Realität gar nicht so weit entfernt ist. Michael Endes gesellschaftliche Utopie nämlich ist längst in unserem Leben angekommen.

Frankfurter Allgemeine Zeitung, 20.11.18
In einer soliden, bis ins Detail stimmigen Inszenierung, die klar die Botschaft des Stückes herausarbeitet: dass Freundschaft und Zeit niemals aufzuwiegen sind mit Geld oder Ruhm. Die live vorgetragene sphärische Musik von Timo Willecke unterstreicht gruselige und fröhliche Passagen.

Reaktionen zu „Der fröhliche Weinberg“

Frankfurter Rundschau, 14.08.18
Zum beherzten Zugriff passt eine pfiffige Musikauswahl. „Seht ihr net die Sau im Garte“, ein altes Bauernlied, fetzig umkomponiert von Timo Willecke (auch Live-Musik), so fetzig, dass es als Zugabe zum Mitklatschen taugt. Einem fidelen Ensemble wurde hier eine fidele, nicht zu harmlos-sommerliche Inszenierung quasi auf den Leib geschneidert.

Darmstädter Echo, 13.08.18
Die Geschichte ist mit Wärme und Witz erzählt, aber auch eingebettet in eine Politsatire, die in unserer Gegenwart bestehen kann. Wenn die Kriegsveteranen gegen die jüdischen Weinhändler pöbeln und ihnen anspielungsreich den Disco-Hit „Ein Stern der deinen Namen trägt“ im Marschrhythmus entgegen bellen, läuft es kalt den Rücken hinunter. Überhaupt spielt die Musik eine große Rolle, Timo Willecke, Daniel Malkmus und Luca Lisowski sorgen für die stimmungsvolle Live-Begleitung. Da ist Rheinwein-Frohsinn ebenso erlaubt wie eine wunderbare Kammermusik-Version von Helene Fischers „Atemlos“, und die Gesangsschlacht im Wirtshaus wird zum lustigen Wettstreit musikalischer Zitate.

Reaktionen zu „Die rote Zora“

Frankfurter Allgemeine Zeitung, 21.11.17
Die Darmstädter „Rote Zora“ ist mindestens genauso viel Abenteuer wie Agitprop. Es wird ordentlich gerannt, gekämpft, geboxt und gebalgt in Ulf Goerkes Inszenierung, auch an Slapstick wird nicht gegeizt. Zusätzliches Tempo erhält die Aufführung durch die Musik: Die live gespielten Balkan-Blues-Stücke komponiert von Timo Willecke, geben der fesselnden Inszenierung einen schönen Rahmen.

Reaktionen zu „Rico, Oskar und das Herzgebreche“

Wiesbadener Kurier, 03.05.17
Regisseur Oliver Wronkas ebenso lebhafte wie einfühlsame Inszenierung und die durchweg liebevoll-schräge Figurenzeichnung, bei der auch Eltern viel zu lachen hatten, lassen trotz der Spieldauer über fast zwei Stunden keine Minute Langeweile beim Publikum ab acht Jahren im Kleinen Haus aufkommen. Timo Willecke steuerte die Musik bei.

Reaktionen zu „Abend über Potsdam“

Frankfurter Allgemeine Zeitung, 10.04.17
Die Regisseurin Isabel Osthues lässt die Uraufführung dieses Auftragswerks des Hans Otto Theaters Potsdam mit einer riesigen Projektion des Originals anfangen. Darunter hat Timo Willecke (Musik und Komposition) einen Klangteppich gelegt, in dem sich der polymorphe Sound der goldenen zwanziger Jahre mischt: atonale Akkorde, aleatorische Einsprengsel, Klezmer-Schnipsel, Alltagsgeräusche vom Geklingel der Straßenbahnen bis zum Hupen der Automobile. Mit Demut und Würde erinnert die stimmige Aufführung so an das Schicksal der echten Lotte Laserstein, die einst alles verloren hatte – und trotzdem gewonnen.

Reaktionen zu „Peter Pan“

Frankfurter Allgemeine Zeitung, 22.11.16
Im Überbietungswettbewerb mit Film und Computer hat das Theater nur dann eine Chance, wenn es die unendlichen Möglichkeiten der Technik mit originellem Theaterhandwerk kontert und auf Echtheit und Direktheit setzt. In der Fassung von Goerke und Sonnenbichler übernimmt diese Aufgabe vor allem die Musik. Timo Willecke und Claus Weyrauther spielen vor der Bühne höchst präsent allerlei Schlaginstrumente, Gitarre und andere obskure Geräuschemacher. Das ist durchweg ein Vergnügen.

Reaktionen zu „Krähwinkel“

inFranken.de, 05.12.15
So ist es also, das Leben in der Provinz: Kirmesmusik dudelt, der Rasen ist plüschig grün, Koniferen ragen phallisch empor, das Leben dreht sich im Kreis wie die Figuren, wie die Dame, die Tag für Tag Hundehaufen in Plastiktüten packt.
Regisseurin Isabel Osthues und Dramaturg Remsi Al Khalisi haben den einzig denkbaren Weg gewählt: Ironisierung und Subversion durch Überaffirmation.
So sehen wir die Figuren zeitlos zwar, doch entfernt an die Fünfziger erinnernd (Kostüme Mascha Schubert) in einem quietschebunten Ambiente (Bühnenbild Jeremias Böttcher) herumtaumeln, und die tausendfach abgenudelte Handlung vom Mädchen, das dem einen versprochen ist, doch den andern bekommen muss, wird flankiert von ähnlich übertrieben interpretierten deutschen Schlagern (Arrangements Timo Willecke).
Dieser Theaterspaß lebt überhaupt von den Schauspielern, die sichtlich lustvoll ihre Outriertheit zelebrieren. Insofern war das alles klug gemacht und heimste großen Schlussbeifall ein.

Reaktionen zu „Peterchens Mondfahrt“

Frankfurter Allgemeine Zeitung, 11.11.15
Was einst bei Autor Gert von Bassewitz noch redundant war, ist nun so zusammengeschnurrt, dass die Reise zum Mond, durch Galaxie und Sternenwiese zack, zack geht. Was an Stückverständnis durch das Bemühen, eine moderne Fassung in nicht mal 80 Minuten unterzubringen, verloren geht, wird teilweise aufgefangen, weil mit dem Musiker, Komponisten und Geräuschemacher Timo Willecke am Bühnenrand ein origineller, anspielungsreicher Sound als Dimension hinzukommt.

Echo, 02.11.15
In Darmstadt kommt „Peterchens Mondfahrt“ nun als munteres Traumspiel zurück. Bei der Premiere gestern waren die Kinder vergnügt. Und jetzt geht Regisseur Michael Götz sehr unverkrampft an den Klassiker ran und räumt die Bühne frei für die Fantasie.
Die stärkste Figur dieses Ein-Mann-Ensembles aber kommt zum Schluss. Als Mondmann ist Stefan Schuster furchtbar böse und furchtbar lustig: halb Schamane, halb Neandertaler tanzt er wie in der Techno-Disko. Musiker Timo Willecke erzeugt ohnehin ständig Sounds und Klänge wie im Club. Wenn der Mann im Mond dann „Lalelu“ singt, ist es, als würde Heinz Rühmann im Rübezahlkostüm bei „Rammstein“ mitmachen.
Kurzer Schreck im Publikum, als der Mondmann Annes Plüschfrosch den Kopf abbeißt. Doch, keine Angst, unsere beiden Helden träumen gut und mutig. Der Schlaf der Kleinen ist so fantastisch inszeniert, dass man auch als Erwachsener etwas davon hat: Um sich so zum Mond zum träumen, brauchen große Menschen sonst Drogen.

Reaktionen zu „HAMLET!“

Wiesbadener Kurier, 23.02.2015
Man könnte auch die Augen schließen. Theoretisch. Aber das wäre zu schade. Denn dann würde man ja nicht sehen, was die „Hoer-Spieler“ an einem Abend im Walhalla-Spiegelsaal so alles auf die Bühne bringen: tatsächlich eine szenische Lesung – aber eine mit kuriosen Requisiten, wilden Rollen-, Kostüm- und sogar zwischenzeitlichen Stückwechseln, Gesangseinlagen und vor allem: jeder Menge völlig überzogenem, wild grimassierendem Humor. Das freie Ensemble rund um die frühere Wartburg-Leiterin Caroline Stolz hat im Alleingang ein neues Genre erfunden, in dem eine bekannte Vorlage entkernt und neu zusammengesetzt wird. (…)
Aber nun haben sich die drei Schauspieler und drei Musiker über Shakespeares Tragödie „Hamlet“ hergemacht. Kann das gut gehen?
Es kann. Wenn man sich mal völlig loslöst von allem, was man über dieses Stück weiß – und auf diese anarchistische Theaterform der „Hoer-Spieler“ einlässt. Dann bekommen auch diejenigen, die Hamlet noch nie gesehen oder gelesen haben, einen Eindruck der Handlung. „Für Freunde und Feinde des Originals“ lautet denn auch der Untertitel der von Lucas Dillmann, Claus Weyrauther und Timo Willecke (auch Sprecher) perfekt mit Live-Musik und markanten Geräuschen unterlegten Aufführung. Die strotzt vor Zitaten aus der Filmkiste: von der Töpferszene aus „Ghost“ bis zum Tanz aus „Pulp Fiction“.(…)
Blitzschnell wechseln die Akteure die Rollen, greifen die wenigen, aber prägnanten Gesten und Beigaben ihrer aktuellen Figur auf – von der devot zuckenden Merkel-Raute des Polonius, der grenzdebilen Stammelei der Ophelia bis zum heroischen Impetus des Hamlet, nebst Prinzenrolle. Dass das Trio bei all den rasanten Griffen zu Perücken und Kronen nicht den Faden verliert – Chapeau! Nein: Faul sind sie nicht, diese Dänen. Großer Applaus.

Reaktionen zu „Katzelmacher“

Mannheimer Morgen, 17.02.2015
Im Zwinger 1 des Heidelberger Theaters hat sich Regisseurin Isabel Osthues daran gemacht, die – Gott sei’s geklagt – zeitlose Gültigkeit des Stücks herauszuarbeiten.
Sie zeigt im Bühnen- und Kostüm-tableau von Mascha Schubert eine verlorene Clique, deren Ängste und Hoffnungen, Wutpotenzial und Annäherungsversuche nur mühsam im labilen Gleichgewicht gehalten werden. Eine Kneipe mit armseligen Barhockern und einigen Spielautomaten ist ihr Treffpunkt, in dem nur Öde gedeihen kann, was übrigens auch die subtile Bühnenmusik von Timo Willecke unterstreicht. (…)
Schillernder Kontrapunkt ist die mediensüchtige Möchtegern-Schlagersängerin Ingrid, die Nanette Waidmann mit allen plakativen Klischees behaftet und dadurch greifbar in ihren Wünschen macht. (…)
Seltsam: Je kleiner das Muster, in dem „Mensch“ sozialisiert wird, desto größer die Selbstgerechtigkeit.
Die Inszenierung macht das beklemmend deutlich, wobei keine bleierne Schwere aus dem Stück abgeleitet wird, sondern ein durchaus spielfreudiger Abend das Publikum mitnimmt in die Abgründe deutscher Provinzialität, die Rainer Werner Fassbinder so drastisch seziert. Innere Leere dominiert die armen Teufel in diesem Milieudrama. Das Premierenpublikum ist sehr zufrieden.

Reaktionen zu „Kaspar Häuser Meer“

Passauer Neue Presse, 10.02.2014
(…) Der Text ist kein Dialog dreier sich an der Arbeit aufreibender Frauen, es ist eine Partitur dreier parallel laufender Stimmen, artifiziell und wohlkomponiert. Regisseurin Laura Tetzlaff führt diesen musikalischen Charakter konsequent fort, indem sie die Frauen rhythmisiert sprechen, auf Tastaturen hämmern, Post-its im Takt auf- und abhängen lässt. Tetzlaff findet das richtige Maß zwischen Text-überwältigung und Zäsuren, wobei selbst die Intermezzi zwischen den Szenen mit perkussiv unbarmherzig antreibenden Rhythmen des Komponisten Timo Willecke unterlegt sind. Den drei Schauspielerinnen gelingt es, die synthetische Anordnung dieser bittersatirischen Farce menschlich werden zu lassen: Barbara Bauer begegnet als Barbara der Überlastung mit mütterlicher Gib-mir-dein-Leid-ich-kann’s-tragen-Freundlichkeit; und ist doch die Mobbing-Königin vom Amt. Verena Koch setzt als Silvia dem Stress Zynismus und Alkohol entgegen. Beide spielen so ökonomisch und differenziert, dass die im Text begründete Hyperaktivität der von Ambra Berger dargestellten Anika im Vergleich comichaft-demonstrativ wirkt. Warum man dieses Stück sehen sollte? Weil es bereichert, künstlerisch und menschlich.

Reaktionen zu „1001 Nacht“

Bild, 15.11.2013
(…) Das Weihnachtsmärchen für Kinder (ab 5) am Staatstheater zieht von Anfang an in den Bann. Atemlose Stille im Großen Haus. An Effekten wird nicht gespart. Schattenspiel und Puppenspiel, tolle Musik, zauberhafte Stimmung, spielfreudige Akteure. Etwas für die ganze Familie. Wertung: Sehr gut

Wiesbadener Kurier, 11.11.2013
(…) Gekonnt ergänzt wird die magische Atmosphäre durch die Musik von Richard Kristen und Timo Willecke, die sogar eine witzige Bollywood-Nummer einschließt. Ja, es wird viel gelacht in den 90 Minuten, und so soll es sein. Großes Verdienst daran hat insbesondere Ingo Paulick, der als Wesir mit Sprachfehler als Running Gag auf zwei Beinen durch die Vorstellung stolpert. Und was gibt es zu meckern? Da wäre eigentlich nur der Abgang der gehässigen Calypso. Kaum ist die Hexe überrumpelt, erscheint eine Flamme und weg ist sie ohne großes Federlesen. Hier hätte der Sieg Gut gegen Böse ruhig opulenter ausfallen dürfen. Insgesamt aber zieht Wronka mit launigen Regieeinfällen, einem Auge fürs Detail und so manchem Special Effect alle Register.

Reaktionen zu „Heine wacht auf und erzählt seinem Freund Karl Marx , wie er im Traum die Kurt-Schumacher-Straße rauf und runter fuhr“

Frankfurter Rundschau, 19.08.2013
Das Beste, das Unvergessliche sind die Minuten an der schaurigen, aber ehrlichen Frankfurter Ecke Battonn/Kurt-Schumacher-Straße. Jeder bekommt einen Kopfhörer und hört Wasser gurgeln, dazu Songs aus der „Dichterliebe“ und die Szenen, in denen der Rabbi von Bacharach mit seiner Frau, der schönen Sara, den Rhein entlang schippert. So dass die Straßen zum Fluss werden, auf dem Autos, Strabas, Fußgänger fließen. (…) Dazu sparsame, wirkungsvolle Musik rund um Sepp´l Niemeyer (Perkussion) und Timo Willecke (Gitarre). (…) Der Lebhaftigkeit der Texte, die 2013 keinen Deut klüger hätten geschrieben werden können, entspricht die Lebhaftigkeit ihrer Bebilderung und der Sprecher.

Reaktionen zu „Don Quijote“

Frankfurter Rundschau, 28.06.2013
Stefan Schletter gibt einen verspielten, verfremdeten, dabei bezaubernden (aber nicht lieben) Einblick in. den Kopf eines psychisch angekratzten Gesellen. Ohne dass uns das aufgedrängt würde, lässt sich kaum leugnen, dass er sich bereits in einer entsprechenden Einrichtung befindet. Jedenfalls schaut hinten durch ein Beobachtungsfenster ein Mann im weißen Kittel zu. Timo Willecke spielt außerdem gut Gitarre, das trifft sich. (…) Hier werden anspruchsvolle Theatergänger herangezogen.

Wiesbadener Kurier, 25.06.2013
Regisseur Stefan Schletter vom Jungen Staatstheater hat für „Don Quijote – Versuch über die Wirklichkeit“ den Klassiker von Miguel de Cervantes behutsam bearbeitet und in ein Stück für Kinder ab elf Jahren übersetzt, ohne dabei die Vorlage zu zwangsmodernisieren. Herausgekommen ist eine kluge Fabel über den Konflikt zwischen Wunsch und Wirklichkeit sowie die Kraft der Fantasie, deren Aktualität nicht verjährt. Wer bin ich? Und wer möchte ich sein? Gerade in unserem Zeitalter der medialen Selbstdarstellung ist diese Fragestellung schließlich schon für Schulkinder drängend. Thomas Jansen verleiht dem unverwüstlichen Glücksritter einen depressiven Touch, changiert zwischen Weltschmerz, Verträumtheit und Arroganz, um urplötzlich beeindruckenden Optimismus zu offenbaren. Ist er dabei wirklich so naiv, wie es scheint? Wohl kaum: In der Schlussszene bekräftigt Don Quijote, von der Wahrheit zwar nichts wissen zu wollen, sie aber durchaus zu kennen. Nur besiegen lassen will er sich nicht von ihr. Der eigentliche Star der Inszenierung aber ist der enorm wandelbare Benjamin Hübner, der im Duo mit Carolin Freund mehrere Rollen übernimmt. Als spanisch parlierender abgehobener Psycho-Doc, den der direkte Kontakt mit dem Patienten allerdings unangenehm berührt, abgebrühter Priester und schmachtender Justin Bieber-Verschnitt (Musik: Timo Willecke) ist er im Einsatz und überzeugt dabei auch gesanglich: Die Slapstick-Nummer als diabolischer Barbier von Sevilla ist ein Höhepunkt der Inszenierung und sorgt dafür, dass die Handlung nicht ins Schwermütige abgleitet. Irreal, lebensklug, humorvoll, mitunter bedrohlich – die 70 Minuten gehen wie im Flug vorbei.

Reaktionen zu „Peterchens Mondfahrt“

Frankfurter Allgemeine Zeitung, 16.11.2012
Das Stück ist eine Explosion der Klänge und Farben, in der jeder Charakter fein nuanciert gezeichnet ist. Nun darf in derart monumentalem Kindertheater auch die Musik nicht fehlen, und die eigens für das Stück komponierten Lieder sind wahre Ohrwürmer. Es darf verraten werden, dass ‚Peterchens Mondfahrt‘ eines der wenigen Theaterstücke ist, dem nach dem Applaus noch eine Zugabe folgt.

Frankfurter Neue Presse, 13.11.2012
‚In allen Dingen steckt ein Zauber‘, sagt die Mutter, als sie Anne und Peter zu Beginn die Gute-Nacht-Geschichte vorliest. Und gibt damit die Richtung vor: Denn dieses Weihnachtsmärchen ist tatsächlich eine bezaubernde Reise, die längst nicht nur kleine Zuschauer entzücken wird. Wilhelminische Science fiction, gar für Kinder? Das gab es vor hundert Jahren in der Tat. (…) so glänzt ‚Peterchens Mondfahrt‘ in Oliver Wronkas Regie durch allen Prunk eines Weihnachtsstücks, das Kindern ab 5 Jahren ein schönes Erlebnis auf der großen Bühne bieten soll (…) Nina Wronkas Bühne und Heike Ruppmanns Kostüme setzen den Ansatz jedenfalls sehr schön um. Die Musik von Timo Willecke und Lucas Dillmann, die beide wie 1912 aufgemacht sind und dem Vibraphon & Co loungig-angenehme Klänge entlocken (visuell ahmen sie ein Jahrmarktskino von damals nach), wird von ‚Peterchen‘ an der E-Gitarre kinderkompatibel angedockt.

Wiesbadener Kurier, 13.11.2012
Das detailverliebte Bühnenbild (Nina Wronka) ist eine Wucht, die Kostüme (Heike Ruppmann) sind fantasievoll und schaffen es, jeder Rolle einen ganz eigenen Charakter zu verleihen – in einer Inszenierung, in der fast alle Schauspieler mehrere Rollen übernehmen. Ein großes Kompliment geht auch an die Bühnenmusiker Timo Willecke und Lucas Dillmann, welche die eigens komponierte Musik mit viel Gespür umsetzen.

Reaktionen zu „Der zerbrochne Krug“

Badisches Tagblatt, 23.07.2012
Dorfrichter Adam schlägt das Herz bis zum Hals. Verantwortlich für das deutlich hörbare Pochen und die weiteren Sound-Effekte war Timo Willecke, fester Gast-Bühnenmusiker am Staatstheater Wiesbaden. Seine perfekten Geräusche verliehen mancher Szene noch ein Quäntchen mehr an Witz, was den Unterschied zwischen Gekicher und schallendem Gelächter ausmachte. (…) Rheinschmidts „Krug“ ist nicht nur großer Theaterspaß, sondern ein Stück weit auch Satire. (…) Das komplexe Spiel ist Sommertheater vom Feinsten, vor einer tollen Kulisse mit viel Herzblut und Können inszeniert.

Badische Neueste Nachrichten,
23.07.2012 (…) Leise bis laute, sanfte bis dramatische Musik-Effekte (Bühnenmusiker Timo Willecke) erhöhten die Spannung, unterstrichen die Komik. Lachen, anhaltender Applaus, stehende Ovationen machten deutlich, was das Publikum empfunden hatte. Es war pure Begeisterung.

Reaktionen zu „Rico, Oskar und die Tieferschatten“

Wiesbadener Kurier, 13.03.2012
Was auf den ersten Blick wie ein Krimi klingt, ist vielmehr die Geschichte einer ungewöhnlichen Freundschaft für Kinder ab neun Jahren. Sie ist gleichermaßen intelligent wie herzerwärmend inszeniert und unglaublich lustig. Ein besonders großes Kompliment aber geht an Nina Wronka für das grandiose Bühnenbild (unterstützt von Timo Willeckes Soundeffekten). Sie hat die winzige Studio-Bühne in ein wahres Hochhaus-Labyrinth verwandelt und zieht insbesondere bei der Verfolgungsjagd zwischen Jungs und Kidnapper in bewährter Slapstick-Manier als finalen Höhepunkt alle Register.

Reaktionen zur Premiere vom Weihnachtsmärchen „Pinocchio“

Frankfurter Neue Presse, 15.11.2011
Oliver Wronka hat am Staatstheater Wiesbaden Collodis „Pinocchio“ inszeniert: ein Meisterwerk der Kinder-Weltliteratur als Weihnachtsmärchen. (…) Dies zum Klang einer sorgfältigen Mandolinen-, Akkordeon-, Gitarren- und Posaunen-Musik der kostümierten Instrumentalisten (Timo Willecke), die von der Tarantella über Canzone-Klassiker Italiens („Ti amo“, „Azzurro“) und Zirkusmusik bis zur „Pinocchio“-Fernsehserie reicht und an dunklen Höhepunkten horrend aufdreht. (…) Ein Augen- und Ohrenschmaus ist das, der frei genug mit dem literarischen Stoff umgeht, ihn aber nie als Vorwand für eigene Einfälle missbraucht. (…) Gespielt wird frisch, flink und lebendig, wobei das Junge Staatstheater als Ensemble und die tollen Musiker allesamt glänzen, am meisten vielleicht Sergej Gössner (Pinocchio) und Lilian Mazbouh (Madame Fuchs).

Wiesbadener Kurier, 14.11.2011
Ein rundum gelunge Inszenierung, in der Kostüme, Bühnenbild und Videoprojektionen perfekt ineinander greifen. Die wahre Herausforderung jedoch hat das Ensemble zu bewältigen: da sind nicht nur die zahlreichen Rollenwechsel, fast jeder Darsteller spielt dazu noch ein Instrument und singt, auch wenn auf die großen Stücke und Choreografien weitgehend verzichtet wird. Ebenso auf ein Orchester, stattdessen sorgen die Straßenmusikanten unter der Leitung von Timo Willecke für Live-Musik. Und allein dafür, Howard Carpendales „Ti amo“ in „Du Holzkopf“ umzudichten und zum Szenenwechsel das Intro von „Pulp Fiction“ auf Gitarre und Xylophon zu spielen, gibt es ein goldenes Extra-Sternchen.

Reaktionen zu „König Ödipus“

Frankfurter Allgemeine Zeitung, 17.01.2011
Wo verwirrte Hirten irren – Uraufführung der Theaterfassung von Bodo Wartkes „König Ödipus“ In der von Caroline Stolz mit brilliantem Timing inszenierten Bühnenfassung dürfen Evelyn M. Faber, Stefanie Hellmann und Friederike Ott zeigen, was für Erzkomödiantinnen sie sind, dass sie singen können und sich auch für den köstlichen Quatsch des Geräuschemachers nicht zu schade sind. Unterstützt werden sie dabei von Timo Willecke, der dem Drama mit Gitarre und allerlei offen vor ihm ausgebreiteten Utensilien einen durchgeknallten Hörspielsoundtrack unterlegt, der für gut die Hälfte der Lacher des Abends sorgt. Da rauschen die Winde, da ruft das Käuzchen, da weht eine Ahnung von Moricones „Spiel mir das Lied vom Tod“ heran, da entschweben dem Gong sphärische Klänge, wenn man sich dem Orakel nähert. (…) und machen vor allem aus den eingestreuten Musiknummern echte Höhepunkte. Da wird aus der Auseinandersetzung zwischen Ödipus und Kreon eine derbe Rap-Parodie, es gibt reichlich Blues und Schlager, und als die Pest Theben heimsucht, zelebriert der Oberpriester einen fetzigen Gospel-Gottesdienst. Timo Willeckes Musikkonzept verdankt der Abend gewiss einen Großteil seines Erfolgs.

Bodo Wartkes Regisseur Sven über die erste Ensemblefassung, 17.01.2011
Ein Bodoabend ohne Bodo? Geht das? Ein Theaterstück von Bodo geschrieben aber nicht von ihm gespielt? Es geht. Es wird ganz anders. Und es rockt! Wer erwartet, Bodos „Ödipus“-Aufführung in einer leichten Variation zu sehen, nur ohne ihn als Schauspieler, der wird irritiert sein. Man muss offen herangehen. Neues Spiel, neues Glück. Die Inszenierung von Caroline Stolz unterscheidet sich vom ersten Moment an von unserer Fassung. Das tut ihr gut und bringt die Zuschauer gar nicht erst auf die falsche Fährte, hier würde Bodo Wartkes Inszenierung „nachgespielt“. Die drei „Ödipussis“, wie sie sich selbst nennen, gehen den Text ganz anders an als Bodo – und das ist total interessant, nicht weniger komisch und bis zum Schluss konsequent durchgehalten. Alle – von der Regisseurin über die Schauspielerinnen, die Bühnen- und Kostümbilder bis hin zum grandiosen Musiker und Geräuschemacher – haben fantastische Ideen zusammengetragen, um ihre eigene Version des Textes auf die Bühne zu bringen. Mutige Striche am Text (einmal sogar kommentiert mit „Mach mal’n Strich // das interessiert mich nich’“), Umstellungen von Szenen, die Live-Geräusche, die Umsetzungen der Lieder mit Anspielungen an die Andrew Sisters, die Battle mit Beatbox sind allesamt großartig. Ein wenig neidisch wurde ich bei manchen Ideen sogar: Schade, dass wir darauf nicht als Erste gekommen sind. Sie können zu viert auf der Bühne auch vieles umsetzen, was Bodo alleine nicht kann. Sicherlich, unsere „Not“ der One-Man-Show hat uns auch erfinderisch gemacht. Aber wir zwei dachten uns gestern Abend oft: toll, es auch mal so zu sehen, das können wir einfach nicht machen. Einen großen Unterschied zu unserer Fassung gibt es: Der Abend ist eine große improvisiert anmutende Spielwiese für Slapstick und Comedy. Die tragischen Elemente treten in den Hintergrund. Wer sich jedenfalls eine Stunde lang von Bodos Text und drei wunderbaren Schauspielerinnen sowie einem tollen Musiker unterhalten lassen will, sollte diese Aufführung nicht verpassen!

Reaktionen zu „Shopping Queens“

Wiesbadener Kurier/Tagblatt, 12.04.2010
Turbulent vergnüglich und typologisch aufgemischt bekommen die (…) Kerle aus dem ‚Männerhort’ jetzt ihre Pendants der ‚Shopping Queens’. (…) Das Quartett harmoniert wunderbar und singt auch als solches: Begleitet wird es von einer Männerband, als Schaufensterpuppendamen keine Miene verziehend, musikalisch aber zündend (Jörg Rebhan, Dave Stephens, Claus Weyrauther und Timo Willecke) für Evergreens, Schlager, Schnulze, Rock und Pop. Frankfurter Neue Presse, 21.04.2010 Tobias Bungter macht’s möglich, und Regisseurin Caroline Stolz, die schon die Männer auf ihrem obskuren Zufluchtsort gebändigt hat, lässt nun die Damen ungebremst von der Leine, auf dass aus einer Textvorlage, gepfeffert mit Rock und Pop, mit Schnulzen und einem Hit der Volksmusik, eine wahrhaft tolle Hintertreppengeschichte wird, die so recht zum verwinkelten Ambiente der Wartburg passt. Songs aller Art, begleitet von der fetzigen Männerband ‚Räumungsverkauf‘ im Habit topfemininer Schaufensterpuppen, und die Ladys zwitschern und röhren dazu, bis der Zuschauerraum zum Disco-Hexenkessel wird.

Reaktionen zu „Stairways to Heaven“

Bild, 02.06.2008
Sechs Schauspieler, vier Musiker rocken mächtig los. (…) Wolfgang Böhm als Gigolo verheddert sich irre komisch im Mikroständer. Witzig, spritzig, intelligent, mitreißend. Auch wenn nicht alle Töne rein sind, wird der von Tobias Materna inszenierte Liederabend vom jubelnd Zugaben fordernden Publikum zu Recht gefeiert. Super: Ole Puppe mit Sensengitarre und Kopfstimme wie Freddy Mercury. Seine ‚Bohemian Rhapsody’ ist der krönende Abschluss eines absolut geilen Abends. Wertung: Toll